Am vergangen Samstag, den 24. März 2018, lockte das „Global Symposium Patient Blood Management“ mit einem hochkarätig besetzten und informativen Programm trotz strahlenden Sonnenscheins knapp 300 Zuhörer in das Hörsaalzentrum der Goethe-Universität Frankfurt.
Nach Eröffnung durch Prof. Dr. Dr. K. Zacharowski wurdedem Publikum vormittags durch eine Reihe internationaler PBM-Experten spannend, informativ und unterhaltsam ein Update zum Patient Blood Management (PBM) in verschiedensten Ländern der Welt präsentiert. Beispielsweise berichteten Prof. A. Shander über aktuelle PBM-Entwicklungen in den USA, Prof. T. Richards und Dr. A. Klein über aktuelle nationale PBM-Qualitätsstandards in Großbritannien, und Prof. Liumbruno über das neue PBM-Gesetz in Italien, welches Krankenhäuser zur Umsetzung von PBM verpflichtet. Den längsten Anfahrtsweg hatte Prof. B. Froessler, der über die erfolgreiche nationale PBM-Initiative und die Studie mit über 600,000 Patienten in Australien referierte.
Als Anerkennung für die bisherigen Erfolge bei der Implementierung von PBM wurde den internationalen PBM-Experten bereits am Vorabend der „International PBM Implementation Award“ vom Global PBM Network verliehen.
Nach einer Stärkung während der Mittagspause stand zu Beginn des Nachmittagsprogramms das Deutsche PBM Netzwerk im Fokus. In einer Einführung ging Prof. Dr. P. Meybohm zunächst auf die Struktur und Vorteile des Netzwerks und einer Mitgliedschaft im Netzwerk ein, um im Anschluss aktuelle Entwicklungen und zukünftige Pläne zu skizzieren. Anschließend berichteten Referenten aus 3 verschiedenen PBM-Krankenhäusern über Ihre positiven Erfahrungen, Herausforderungen und bisherigen Erfolge der lokalen PBM-Implementierung im Rahmen des Deutschen PBM Netzwerks.
Für Ihre herausragenden und engagierten Arbeiten wurden die Vortragenden und Ihre jeweiligen Krankenhäuser (Dr. Kerstin Große Wortmann vom Herzogin Elisabeth Hospital Braunschweig, Dr. Patrick Stark vom Mittelmoselklinikum Zell, Dr. Josef Thoma vom Ortenau Klinikum Offenburg-Gengenbach) mit dem „German PBM Implementation Award“ ausgezeichnet.
Die Nachmittagssitzung wurde durch prägnante und spannende Vorträge zum Thema „PBM aus Sicht des Controllings“ sowie „PBM aus Sicht des Patientenanwalts“ abgerundet.
Im Anschluss erlebten die Zuhörer eine lebhafte Podiumsdiskussion mit Vertretern der Chirurgie, der Anästhesiologie, der Transfusionsmedizin, des Controllings, der Patienten sowie einer der größten Krankenkassen, über aktuelle Herausforderungen bei der Implementierung von PBM. Beispielsweise wurde diskutiert, wie PBM besser durch die Krankenkassen anerkannt und finanziell unterstützt werden könnte. Konsensus herrschte auch dahingehend, dass PBM einen wichtigen Bestandteil der Patientenversorgung darstellt und dass es längst überfällig ist, die nächsten wichtigen Schritte zu einer nationalen PBM-Initiative zu gehen.
Als krönender Abschluss der Veranstaltung wurden erfolgreichen Krankenhäusern und Mitgliedern des Deutschen PBM Netzwerks ihre ersten PBM-Zertifikate überreicht. In Kürze werden diese in einer digitalen Karte als „PBM-zertifizierte Zentren“ veröffentlicht.
Wir sind glücklich darüber, dass wir so viele internationale Gäste an der Goethe-Universität begrüßen durften.