PANDORA:
Prävalenz der ANämie bei Deutschlandweiten OpeRAtionen im Zeitraum 2007 – 2017
Hintergrund
Weltweit leiden circa 30% der Gesamtbevölkerung an einer Anämie (Blutarmut). Diese äußert sich bei den Betroffenen mit Müdigkeit, Blässe und eingeschränkter Leistungsfähigkeit, da das Sauerstoffangebot lebenswichtiger Organe eingeschränkt ist. Durch Blutverlust während einer Operation, kann sich eine Anämie verschärfen und das Risiko schwerwiegender Organschädigungen erhöhen. Aus diesem Grund werden bei anämischen Patienten häufiger Fremdbluttransfusionen durchgeführt. Nichtsdestotrotz ist eine präoperative Anämie mit zusätzlicher Fremdbluttransfusion im Rahmen einer Operation mit einer erhöhten Sterblichkeit assoziiert. Des Weiteren birgt eine präoperative Anämie ein höheres Risiko für postoperative Komplikationen und eine längere Verweildauer im Krankenhaus.
Deutschland ist im globalen Vergleich „Spitzenreiter“ beim Einsatz von Fremdbluttransfusionen. Die Gründe hierfür sind noch unklar, aber könnten durch eine erhöhte Anämie-Prävalenz chirurgischer Patienten bedingt sein.
Ziel der Studie
Diese Studie soll den mehrjährigen Verlauf der Anämie-Prävalenz in unterschiedlichen Krankenhäusern in Deutschland erfassen. Dabei werden sowohl die Prävalenz der präoperativen Anämie als auch der im Krankenhaus-erworbenen Anämie unter Berücksichtigung verschiedener Parameter wie z.B. der Fachdisziplin ermittelt.
Es soll untersucht werden, ob Anämie-Management-Programme dabei helfen könnten, Anämien frühzeitig zu diagnostizieren und therapieren, unnötige Blutverluste zu reduzieren und einen rationalen Umgang mit Fremdblutprodukten zu fördern.
Die Studie ist beim Deutschen Register Klinischer Studien registriert und kann hier eingesehen werden.
Kontakt
Prof. Dr. Patrick Meybohm, Leonie Judd & Dr. Suma Choorapoikayil
pandora@kgu.de